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Einweihung des Franz-Stock-Denkmals September 1965

Franz-Stock-Denkmal 1965Das Fest des Erzengels Michael bildete die Mitte dieser Tage (27. - 30. September 1965). Das Fest des Engels, den Franzosen und Deutschen als Schutzpatron ihres Landes verehren und der für Franz Stock so viel bedeutete.

Mit den Bürgern der Stadt Neheim-Hüsten vereinten sich Mgr. Michon, der Bischof von Chartres, der die Grüße seiner Diözese und des Erzbischofs von Paderborn, Lorenz Kardinal Jaeger, überbrachte. Viele französische und deutsche Freunde Franz Stocks, unter ihnen Oberstleutnant Gourut, Kanonikus André, Vertreter der Gemeinde St. Jean Baptiste in Chartres, Père R. Closset, etwa 80 „Chartrenser“ mit Pfarrer Lechner waren gekommen,dazu eine Delegation der Stadt Chartres mit ihrem Bürgermeister, Josef Pichard, der in seiner Begrüßungsansprache sagte: „Wir sehen in Franz Stock einen der ersten Pioniere der französisch-deutschen Freundschaft.“

Eine Wallfahrt zur Wiedenberg-Kapelle unter dem Thema: „Einer trage des anderen Last“ leitete die festlichen Tage am Montag, dem 27. September, ein. Die Franz-Stock-Ausstellung und der französische und deutsche Fernsehfilm vermittelten am folgenden Tage für viele eine erneute Begegnung mit dem Leben Franz Stocks. Die Festakademie am Abend stellte seine Person und sein Werk in den großen Rahmen der Bemühungen um den Frieden in der Welt. Zeugnisse des Leidens und der Versöhnung und die Friedensmahnungen Johannes XXIII. und Paul VI. fanden in den Abschiedsworten Franz Stocks an seine Seminaristen und dem Festvortrag Prof. Dr. Kieneckers ihre Deutung: „Wenn die Antwort Abbé Stocks nicht in unserer eigenen Existenz erscheint, ist es vergeblich, ihn zu ehren."

Der Tag der Denkmalsweihe wurde daher zu einem Tage des Gebetes um den Frieden, zu einem Zeichen, das Impulse geben kann für die Zukunft.

Um 17.30 Uhr versammelte sich eine große Volksmenge beim Denkmal vor der Kirche St. Johannes. In seinem Grußwort würdigte Kardinal Jaeger das Leben Franz Stocks. Er schrieb: „Ganz erfüllt von seiner priesterlichen Aufgabe lebte er das Wort des Völkerapostels: Ich bin beauftragt mit der Verkündigung der Frohbotschaft von der Herrlichkeit der Liebe Gottes (1. Tim. II).“ Oberstleutnant Gourut sprach für die französischen Teilnehmer: „Ich frage euch, warum ihr vielleicht erstaunt seid über so viele Feiern zu Ehren Franz Stocks. Er war die Liebe, die keine Völkergrenzen kennt . . . er war der Halt, der Trost der Armen . . . Weil sein Lebenswerk unvollendet geblieben ist, darum steht dieses Denkmal auf diesemPlatz; damit die junge Generation den Appell vernehmen kann, den er an sie richtet.“ Pfarrer Allroggen deutete die Aussage des Denkmals: „Es sprengt in seiner Gestaltung den Rahmen des ÜbIichen“, aber darin sei es Ausdruck des Lebens und Werkes Franz Stocks und seines Auftrags an uns.

Ehe Bischof Michon die Weihe vornahm, sprach er von der Größe dieses Augenblickes: „Wer hätte sich vor 20 Jahren vorstellen können, nachdem unsere beiden edlen Völker so lange und so schmerzlich verfeindet waren, daß wir uns in dieser Weise begegnen könnten, bewegt von einer tiefen Herzlichkeit und wahren Freundschaft. Es ist die Ernte der Liebe, die sich erhebt zwischen Frankreich und Deutschland. Wer jedoch hat den Samen gestreut, wenn nicht Abbé Stock, der starb als Opfer seines Heroismus.“

Dann feierte Bischof Michon in der überfüllten Kirche mit 22 französischen und deutschen Priestern die hl. Messe für den Frieden. ln der von Père Chabanet und Dompfarrer Schwingenheuer in französischer und deutscher Sprache gehaltenen Predigt klang noch einmal ein Wort der Mahnung auf: „Laßt uns diese Lehre annehmen. ln einer Welt, in der noch nicht aller Haß erstorben ist, laßt uns Boten der Liebe und des
Friedens sein.“

Nach der hl. Messe gab die Stadt Neheim-Hüsten einen Empfang. Bürgermeister Teriet und der Vorsitzende des Franz-Stock-Komitees, Vikar Kopshoff, dankten allen Gästen für ihre Teilnahme an den Feiern und den Besuch der Stadt.

 
 

Predigt von Pastor Johannes Arens im Sept. 1965 zur Errichtung des Franz-Stock-Denkmals. Er erklärt hier ausführlich die Bedeutung des Denkmals. Ein Text, der auch 50 Jahre später noch aktuell ist. Die ungeschnittene Originaltonaufnahme aus dem Nachlass des 2014 verstorbenen Pastor Arens wurde von Wilfried Drilling (Iserlohn) mit Bildern unterlegt und neu aufbereitet.

Fotoeindrücke von der Einweihung des Denkmals:


Interpretation des Denkmals

Lastende Schwere
Trägt den Stein.
Der Engel, Bote Gottes,
Bedrängt von Härte,
Unerbittlichem Hass.
Öffnet hilfreich die Hände.
Die Macht triumphiert.
Er kann trösten, nicht retten.
Vergitterung,
Zwei Wände,
Ein Schacht.
Darin
Die Gefangenen,
Namenlose Gewebe
Von Not und Verzweiflung.
In ihren Augen der Tod.
Urnklammerung.
Drohend verdichtet
Zu brutaler Gewalt.
In grauer Kümmernis
Und Ausweglosigkeit
Ein mildes Licht:
Göttliche Liebe.
Franz Stock,
Priester Christi,
Bote der Liebe
In einer Welt von Haß.
Ein Mensch kam,
Trug das Kreuz.
Die dumpfe Angst,
Verzweiflung
Und Tod.
Er trat ein,
Durchbrach das Dunkel
Erzengel im Inferno.
Sein Name.
Ein Prograrnm
Und ein Auftrag.

Johannes Arens
aus: Abbé Franz Stock Dokumentation deutsch-französischer Friedensbemühungen, Balve 1986 S. 85

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Adresse:
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59755 Arnsberg
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