Das Projekt
Die "Europäische Begegnungsstätte Franz Stock Chartres" befindet sich in dem Gebäude des „Stacheldrahtseminars“. Es handelt sich um einen der seltenen Orte, der die deutsch-französische Versöhnung verkörpert. Mit der Begegnungsstätte schaffen die Franz-Stock-Vereinigungen in Frankreich und Deutschland einen Ort der Erinnerung sowie der Hoffnung in Europa.
Die Franz-Stock-Vereinigungen in Frankreich und Deutschland haben gemeinsam das Ziel in diesem historischen Gebäude eine religiös-kulturelle Begegnungsstätte zu verwirklichen - eine historische, dem Gedächtnis des Pariser und Chartrenser Priesteramtes von Franz Stock gewidmete Gedenkstätte und zugleich eine Begegnungsstätte zu, die es folgenden Generationen ermöglicht, die Botschaft von Franz Stock zu verstehen und für sich und ihre Zukunft fruchtbar zu machen. Aus diesem Grunde wurde der Name 'Europäische Begegnungsstätte Franz Stock' gewählt.
Das Gebäude wird seine essentielle Struktur behalten. Als Veranstaltungsort für Theateraufführungen, Ausstellungen, Konzerte, und Kongresse, als Anlauflaufstelle für Pilgerfahrten sowie durch die Einbindung in das touristische Programm der Stadt Chartres, ermöglicht die Begegnungsstätte zukünftig vielen Menschen nicht nur die Auseinandersetzung mit Franz Stock und mit aktuellen Fragestellungen. Die wichtigsten Bereiche des Lagers und Seminars sollen erlebbar gemachten werden, begleitet von Dokumenten und Erinnerungsstücken. Die Lagerkapelle, das Herz des Projekts, soll wiedererstehen.
Ein ursprünglich entwickelter Ausbauplan ließ sich nicht verwirklichen. Zu hoch waren die Kosten, zu niedrig die Spenden und Zuschüsse. Gleichzeitig musste festgestellt werden, dass die Bausubstanz wesentlich schlechter war, als dies zu erwarten war. Auch die Auffassung der Denkmalschützer veränderte sich im Laufe der Zeit. Das Gebäude sollte wesentlich weniger verändert werden. Ohne die Grundidee der Begegnungsstätte aufzugeben, wird daher ein einfacher Ausbaustand entwickelt.
Mehrere tausend Besucher jeden Alters, insbesondere junge Menschen, suchen das Gebäude auf und werden von den ehrenamtlichen Mitarbeitern in Chartres geführt oder besuchen das Gebäude zu Veranstaltungen auf. Gleichzeitig wurden viele Schritte zu Errichtung der Europäischen Begegnungsstätte umgesetzt. Zunächst waren jedoch Maßnahmen zur Rettung des Gebäudes vor dem völligen Ruin vordringlich.
- Im Juli 2005 erfolgte der Erwerb des Gebäudes „Block 1“ durch die Amis de Franz Stock zu einem symbolischen Betrag.
- 2007 wurde ein Sanitär-/Bürobereich gebaut. Gerade die fehlenden Sanitäranlagen (einschließlich Kanalanschluss) war ein großes Problem für Besucher.
- 2008 wurde das 70x20 m große Dach saniert. Eine Notwendigkeit zur Rettung der Gebäudesubstanz.
- 2008 wurden die von Franz Stock gemalten Fresken – das Herzstück der Seminarhalle – restauriert und vor dem Verfall geschützt.
- 2009 Erneuerung der großen Metalltore.
- 2010 Sanierung des Hallenbodens, teils durch großflächige Erneuerung.
- 2010 Umfangreiche Absenkung des Bodenniveaus hinter der Seminarkapelle. Eine Notwendigkeit um den Feuchtigkeitsschutz für das Mauerwerk zu gewährleisten,
Sicherung des hinteren Geländes - 2010/2011 Erneuerung / Wiederöffnung der Fenster, Wiederherstellung und Ausgestaltung der Seminarkapelle
- 2011 Einweihung der ehemaligen Seminarkapelle
- 2014 Restaurations- und Malerarbeiten an weiteren Wänden
Die Finanzierung erfolgte bisher in erster Linie durch Spenden, die das Franz-Stock-Komitee für Deutschland durch seine intensive Öffentlichkeitsarbeit sammelte: zahlreiche einzelnen Geldspenden, Sachspenden; Restaurierung der Fresken durch das Land Nordrhein-Westfalen; hohe Zuschüsse des Erzbistums Paderborn, der Deutschen Bischofskonferenz und der Bundesrepublik Deutschland. An der weiteren Finanzierung muss intensiv gearbeitet werden.
Weitere Maßnahmen wie z.B. der Aufbau einer ständigen Ausstellung sind notwendig und geplant.
Für Veranstaltungen (Vorträge, Begegnungen, Besuchen, Konzerte, Theateraufführungen und vieles mehr) und den effektiven Betrieb der Begegnungsstätte werden die Franz-Stock-Vereinigungen zukünftig verstärkt auf Kooperationspartner angewiesen sein. Diese Kooperationen zu entwickeln und entsprechende Vereinbarungen zu definieren ist eine der vordringöstlichsten anstehenden Aufgaben.